„Crunch-Time, bezeichnet die entscheidende Phase eines Spieles oder eines Projektes.
Das Wort stammt ursprünglich aus dem amerikanischen Englisch und heißt wörtlich übersetzt „Krisenzeit“. Besonders verbreitet ist der Begriff im Sport, etwa im Basketball. Dort bezeichnet die Crunch-Time eine Phase kurz vor dem Ende, in der das Spiel auf der Kippe steht und jede einzelne Aktion die Entscheidung über Sieg oder Niederlage bringen kann.“
(Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Crunch-Time, Aussprache vergleiche „Showtime“ von den Mangalores aus dem 5. Element. Die Crunch-Time ist also nicht mit der angenehmen Zeit am Abend zu verwechseln, in der zu dem allabendlichen Fernsehprogramm oder einem guten Buch leckere Kartoffelprodukte verspeist werden.)
Weihnachten im Eigenheim. Nicht mehr und nicht weniger, das war unser Ziel und das Versprechen von Breyer und Seck (zu diesem Zeitpunkt vom Vertrieb als Selbstverständlichkeit abgetan, denn das sei problemlos erreichbar. Selbst Ende Oktober wurde dies von der Geschäftsführung als absolut machbar dargestellt). Nun, ganz so einfach stellt sich die Situation 7 Monate nach Baubeginn (zumindest für uns als Laien) nicht mehr dar.
Die Zweifel, ob Weihnachten dieses Jahr im eigenen Haus stattfindet, welche Maßnahmen unserseits nötig sind und die bange Frage, ob nach einer Woche Hausabstinenz tatsächlich die versprochenen Arbeiten erledigt worden sind, ist wahrscheinlich auch der Grund warum ich nach einer stressigen Arbeitswoche mit reichlich Überstunden am Samstag morgen um 5:50 nicht mehr schlafen kann und diesen Artikel schreibe.
Als ursprünglicher (natürlich unverbindlicher) Übergabetermin wurde der 28.11. genannt, der zu unserer Überraschung zwischenzeitlich auf den 28.10. revidiert und bis heute nicht korrigiert wurde. Dienstag diese Woche habe ich die Bauleitung aufgefordert nun endlich einen aktualisierten – und diesmal verbindlichen – Übergabetermin zu benennen. Es wundert mich offen gestanden nicht mehr wirklich, dass ich weder einen Termin noch irgendeine Rückmeldung erhalten habe.
Was soll es auch – und um im Bereich der Sportanalogien zu bleiben – „was zählt ist auf dem Feld“. Und unser Feld ist das Haus, was wir heute Nachmittag besuchen und feststellen werden, ob denn wenigstens in dieser Woche Baufortschritt zu erkennen ist. (Nachtrag von Montagmorgen: am Samstag konnten wir in der Tat sehen, dass die Doppellattung in großen Teilen entfernt und einige Rigipsplatten bereits wieder angebracht worden sind.)
Zurück zur Ursprungsfrage: sind wir Weihnachten im Eigenheim? Ausgeschlossen ist es nicht. Am 02.12. (damals mit großzügiger Lücke berechnet) soll unsere Küche geliefert werden. Damit die Küche geliefert werden kann, muss vorher das Parkett liegen und die Wände gestrichen sein. Damit das Parkett gelegt und die Wand gestrichen werden kann, muss der Trockenbau im Wohnzimmer abgeschlossen, die Löcher für die Lüftungsanlage im Gäste-WC und in der Küche gebohrt werden und die Innentüren eingebaut werden.
Im anderen Handlungsstrang müssen im Bad die Fliesen gelegt werden und die Deckenkonstruktion des Obergeschosses abgeschlossen sein, damit die Sauna eingebaut werden kann.
Nimmt man die Küchenlieferung für den Moment als Fixpunkt an, so benötigt man vorher ca. zwei Wochen für das Parkett und die Malerarbeiten. Ohne hier genaue Daten vom Saunabauer zu kennen, nehmen wir derzeit an, dass nach den Fliesenarbeiten im Bad ebenfalls ca. zwei Wochen für den Einbau der Sauna benötigt werden. Kann am 02.12. tatsächlich die Küche geliefert werden, so muss danach noch im Bad die Sanitärinstallation (das Waschbecken hängt an der Trockenbauwand der Sauna) und die Fliesenarbeiten für Dusche, sowie der Fliesenspiegel hinter dem Waschbecken abgeschlossen werden. Ferner muss im gesamten Haus die Elektroinstallation realisiert sein, die Lüftungsanlage installiert und das Geländer für die Treppe montiert werden.
Da wir Weihnachten nicht aus Kisten leben wollen, müssen auch diese Arbeiten innerhalb von zwei Wochen abgeschlossen sein, ansonsten ziehen wir erst kommendes Jahr um.
Unter dem Strich steht: das ist alles machbar, aber Pufferzonen sehen wir keine mehr und bei der Vielzahl der Gewerke die jetzt alle auf einmal „funktionieren“ müssen (und es bisher nicht getan haben), haben wir ernsthafte Zweifel. Umso ärgerlicher, dass volle vier Wochen über einen offensichtlichen Fehler von Breyer und Seck diskutiert werden musste (Zollstöcke und Konstruktionszeichnungen lügen nicht), der erst jetzt aus „Kulanz“ beseitigt wird (dazu später mehr).
Ob die „Krisenzeit“ nun erst eine Phase kurz vor Ende ist, sei mal dahingestellt – für uns ist auf jeden jetzt Fall Crunch-Time und wir sind gespannt, ob Breyer und Seck uns auch positiv überraschen kann.
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